Am 28.09.2004 (Mathematik) und am 30.09.2004 (Deutsch) werden in den 4. Klassen der Grundschulen des Landes NRW erstmals die verpflichtenden Vergleichsarbeiten (zentrale Lernstandserhebungen) durchgeführt. Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf müssen an diesen Arbeiten nicht teilnehmen; die Teilnahme liegt im Ermessen der Lehrkraft. Wenn Sie sich für Details interessieren, finden Sie nützliche Informationen auf der Seite zur Standardsicherung des MSJK. Beispielaufgaben für das Fach Mathematik können auf der Seite zum Projekt VERA angesehen werden. Sie stammen von der Universität Koblenz-Landau, die für die wissenschaftliche Begleitung der zentralen Lernstandserhebungen verantwortlich zeichnet.
Erlass wird nicht zurück genommen!
Die NRW-Schulministerin Ute Schäfer stellte in einer Sitzung des Schulausschusses Ende Juni klar, dass sie keine Veranlassung sehe, den Erlass „Förderung und sonderpädagogische Förderung“ (siehe dazu die Stellungnahme des Elternverbandes) zurück zu nehmen. Der Erlass wird mit einem überproportionalen Anstieg der Zahl der Sonderschülerinnen und Sonderschüler im Zeitraum zwischen 1997 und 2003 begründet. Bereits im Mai des Jahres 2003 habe der Landtag die Landesregierung aufgefordert zu prüfen, wie diesem Trend entgegengewirkt werden kann. Ministerin Schäfer: „Aus pädagogischen Gründen gilt es im Interesse des einzelnen Kindes, vom Vorschulalter an Möglichkeiten individueller Förderung auszuschöpfen, um vermeidbarem sonderpädagogischem Förderbedarf vorzubeugen“. Die Opposition im Düsseldorfer Landtag ist jedoch der Meinung, der Erlass impliziere den Vorwurf an die Lehrerschaft der allgemeinbildenden Schulen, bisher Schülerinnen und Schüler mit „normalem“ Förderbedarf leichtfertig und vorschnell an Sonderschulen „abgeschoben“ zu haben. CDU und FDP wiederholten ihre Forderung, den Erlass zurück zu nehmen. (Quelle: Landtag intern, Ausgabe 8 / 2004, S. 19).
Fachveranstaltung und Mitgliederversammlung
Am 26.06.04 fand in Düsseldorf die diesjährige Mitgliederversammlung der Landesgruppe Rheinland statt. Am Vormittag führte Herr SAD Jürgen Becker aus Essen in einem lebhaften Vortrag in Probleme der Diagnostik und Förderung bei Kindern mit Leserrechtschreibschwierigkeiten ein. Auf besonderes Interesse stieß dabei das von ihm entworfene Förder-Netzwerk. Unterlagen dazu können alsbald in unserer Geschäftsstelle abgerufen werden; wir werden Sie hier informieren, wenn es soweit ist.
Auf der Versammlung am Nachmittag berichteten die Vorstandsmitglieder über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Außerdem wurden 16 Delegierte für die Versammlung in Heidelberg benannt. Am Ende gab es einen Ausblick auf die Vorhaben der nächsten Zeit. Im Zentrum wird die Planung des XXVII. Kongresses 2006 stehen: Vom 28.-30.09.06 wird diese Großveranstaltung mit dem Thema „Sprache – Emotion – Bewusstheit“ in Köln stattfinden.
Infos zur Sprachstandserhebung im Internet
Im Themenbereich „Elementarbildung“ des Deutschen Bildungsservers wird ein neues Informationsmodul angeboten. Das umfangreiche Angebot enthält unter anderem Informationen zu Förderkonzepten und Sprachstandserhebungen in den Bundesländern. Darüber hinaus umfasst das Angebot Informationen über Erziehung zur frühen Mehrsprachigkeit, Überblicke und Forschungsbeiträge zum Spracherwerb, Informationen zu Sprachauffälligkeiten und ein Kapitel „Deutsch- und mehrsprachig aufwachsende Kinder“. Lesen Sie mehr…
Landeselternverband
Der Landesverband NW der Eltern und Förderer sprachbehinderter Kinder und Jugendlicher e. V. hat am 20.03.2004 einen neuen Vorstand gewählt. 1. Vorsitzende ist Frau Anja Schröder aus Remscheid. Die Versammlung fand in der Wuppertaler Sprachheilschule (Schule an der Tesche) mit Beteiligung von Beiratsmitgliedern der dgs-Landesgruppe Rheinland statt. Neben den Wahlen gab es ein sehr engagiertes, informatives Referat von Dr. Claudia Iven zum Thema „Frühförderung“.
Der Landeselternverband hat auch eine sehr schön gestaltete Webseite, die unbedingt beachtet werden sollte: www.sprachbehinderungen.de.